Aurora über Kreuzberg
aoe / 10. Oktober 2024 / Lesezeit: 2 Minuten / Tags: Astronomie
Seltenes Himmelsschauspiel in unseren Breiten: Aurora Borealis über Berlin-Kreuzberg. Der magentafarbene Lichtschein ist sogar mit bloßem Auge zu sehen. Glück gehabt, denn das Wetter hat mitgespielt.
Doch wie kommt es zu diesem Phänomen, dass Polarlichter in Norddeutschland und sogar in Berlin und hoch oben in den Alpen zu sehen sind?
Eruptionen und Sonnenflecken
Die Sonne scheint nicht immer gleich intensiv. Es gibt Eruptionen, bei denen der Feuerball Materie ausstößt. Deren gehäuftes Auftreten folgt einem sehr, sehr langsamen Rhythmus: dem etwa 11-jährliche Sonnenfleckenzyklus. In 2024 befinden wir uns in einer deutlichen Hochphase dieser Aktivität. So können wir auch in Gebieten südlich der Polarregion die Aurora Borealis mit bloßem Auge sehen.
Bereits in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai war der Himmel in einigen Teilen Deutschlands – und auch in Berlin – rötlich gefärbt. Das Ereignis jetzt am 10. Oktober ist ähnlich beeindruckend, wenn nicht sogar noch intensiver.
Die Sonne dürfte noch einige Zeit für Überraschungen gut sein. Schwächt sich die Aktivität ab, so ist das Farbspiel nur wieder im hohen Norden anzutreffen (auf der Südhalbkugel in Richtung Antarktis-Region). Polarlicht-Interessierte müssen dann wieder weit reisen.
Rot, Grün und Blau
Die Sonne stößt stetig Plasma aus. Mal mehr, mal weniger. Trifft dieses Plasma auf die Erdatmosphäre und das Magnetfeld, so entstehen durch elektrische Impulse leuchtende Felder. Die Farben Rot, Grün oder seltener auch Blau, hängen von der Höhe der getroffenen Atmosphärenschicht ab. Die Felder bewegen sich und nur sind kurze Zeit stabil.
Smartphone-Bilder
Die hier gezeigten Fotos habe ich mit einem älteren iPhone aufgenommen, sodass die Fotos ganz gut die tatsächliche Situation wiedergeben. Modernere Smartphones führen im Nachtmodus automatisch aufwändige Bildbearbeitungen durch, die aus eigentlich nur schwach sichtbaren Polarlichtern beeindruckende Fotos hochrechnen. Das führt auch dazu, dass im Netz geteilte Bilder zu überhöhten Erwartungen führen.
Da aber viele beeindruckende Aurora-Bilder quasi live in den Sozialen Netzen geteilt werden, erfahren viel mehr Menschen überhaupt, dass eine Aurora Borealis zu sehen ist. Wer wäre denn sonst schon um Mitternacht auf der Straße oder auf dem Feld unterwegs und schaut in den Himmel? Ich hätte es jedenfalls sonst nicht mitbekommen.